Nach dem 1. Weltkrieg

Fast ausschließlich mit Spenden, von der Gemeinde Wollmatingen mit 300 Mark bis zu den Mitgliedern mit einer Mark so wie mit einem Unterhaltungsabend mit 165 Mark Einnahmen, füllten sich die Kassen wieder. Es wurde alles unternommen um den Verein nicht nur musikalisch sondern auch finanziell aufzurichten. 142 Mitglieder waren es inzwischen, die 1 Mark Jahresbeitrag bezahlten.

1920 veranstaltet der Verein mit großem Erfolg das erste Wollmatinger Waldfest. Im selben Jahr kam auch die Einsicht, dass das Gegeneinander oder das Nebeneinander durch das Miteinander ersetzt werden sollte. Es gab nur noch einen Verein.

Auf fast allen Seiten des Protokollbuches ist von Ausflügen, von Gartenfesten, auch zusammen mit anderen Vereinen, und von Theaterstücken zu lesen. Es gibt kaum eine Stadt oder Gemeinde um den See und auch im Hinterland wo die Wollmatinger Musiker mit Zug, Bus und Schifffahrten nicht waren. Dazu gesellten sich die vielen Ständchen bei Hochzeiten, Geburtstagen und sonstigen lockeren Anlässen.

Soziale Fragen und damit die wirtschaftliche Not im Lande beschäftigte schon 1931 die Menschheit. Zu Gunsten  der Ärmsten unter den Armen spielten die Musiker am 21. Februar 1931 das Theaterstück „Das Vaterunser“. Der Erlös von 112 Mark wurde der Notgemeinschaft übergeben.

Zur politischen Lage in Deutschland ist die Stellungnahme dürftig. Vereinsintern, besonders bei Verwaltungsratsitzungen, sei darüber kaum gesprochen worden. Wörtlich heißt es: „Sie bekannten sich alle zum neuen Staat. Auch sind keine solchen Mitglieder in der Vorstandschaft, die sich in den vergangenen Jahren gegen das Dritte Reich betätigt haben.“

Die Folgen des Krieges schlichen sich langsam auch in die Vereine. Die Zahl  der Aktiven schrumpfte zusammen. Veranstaltungen gab es nur noch wenige. Die Musikkapelle muss sich an den Altmaterialsammlungen beteiligen und stellt Pokale und ausgediente Instrumente zur Verfügung. Am 7. März 1942 finden wir den letzten Eintrag im Protokollbuch.

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